Mit der Veranstaltungsreihe Dialog Nanotechnologie gründet der Förderverein Nano in Germany e.V. ein offenes Forum, um gemeinsam mit Industrie- und Behördenvertreter*innen über aktuelle Themen und gegenwärtige Entwicklungen aus „der Nanotechnologie“ zu diskutieren.
Mit Beiträgen aus der angewandten Wissenschaft, von Bundesagenturen und –behörden sowie praktischen Beispielen aus der Industrie werden in mehreren virtuellen Workshops unterschiedliche Facetten zu den verschiedenen Aspekten der Nanotechnologie beleuchtet (Sicherheit, Regularien, Upscaling, Recycling, ...). Die Veranstaltungsreihe soll gleichzeitig die Grundlage schaffen für einen weiteren notwendigen Diskurs zum Thema Nanotechnologie.
Die Digitalisierung bietet auch für die Nanotechnologie viel Potenzial. So kann beispielsweise die Nutzung datenintensiver Methoden für die Entwicklung von Nanomaterialien innovative neue Anwendungsmöglichkeiten hervorbringen und bestehende Anwendungen verbessern. Zudem bietet die Verknüpfung bereits bestehender Daten die Chance, mögliche Risiken von Nanopartikeln für menschliche Gesundheit und Umwelt besser und – idealerweise – bereits in der Planungsphase vorhersagen zu können. In der praktischen Umsetzung mangelt es jedoch nicht selten an qualitativ hochwertigen Daten sowie der nachhaltigen Pflege und dem offenen Zugang zu Datenbanken.
Die Veranstaltungsreihe Dialog Nanotechnologie geht daher auch auf kritische Punkte bei der Nutzung datenintensiver Methoden ein und diskutiert mit den verschiedenen Expert*innen offen über die Potentiale für Forschung, Behörden und Industrie.
14:10 Thema: Digitaler Produktepass
Dr. Harald Bresch, Bundesanstalt für Materialforschung und –prüfung (BAM)
14:35 Thema: Kommerziellen Datenbank zu Nanomaterialdaten
Prof. Dr. Harald Krug, NanoCASE
15:05 Thema: Vernetzung von Datenbanken
Dr. Felix Bach, Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur (FIZ Karlsruhe)
15:20 Thema: Anwendungsbeispiel automatisierte Bildauswertung
Dr. Ulrich Tillich, Oculyze GmbH
15:35 - 17:00 Gemeinsamer Dialog
Anmeldung: https://nanoinitiative-bayern.de/cluster-nanotechnologie/dialog-nanotechnologie/anmeldung
Nanotechnologien und neue Materialien sind als Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts ein wichtiger Innovationstreiber. Sie befruchten als Querschnittstechnologien zentrale Industriebereiche wie Medizin, erneuerbare Energien, Leistungselektronik und maritime Wirtschaft. Darüber hinaus sind sie auch ein wichtiger Faktor für die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit kleiner und mittelständischer Firmen.
Obwohl Nanotechnologien bereits seit Jahrzehnten erfolgreich in einer Vielzahl an Anwendungen und Produkten eingesetzt werden, bleiben viele Fragen ungeklärt und so stehen den zahlreichen Chancen auch weiterhin entsprechende Herausforderungen und Risiken gegenüber. Beispielsweise führen die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten von Nanotechnologien zu einer schwer überschaubaren und nicht mehr eindeutig zu identifizierenden, zu klassifizierenden und regulatorisch zu erfassenden Vielfalt an Produkten. Viele dieser Produkte werden in der öffentlichen Aufmerksamkeit einerseits als revolutionär und gewinnbringend, andererseits als bedrohlich oder gefährlich empfunden. Somit wirft „die“ Nanotechnologie eine Reihe gesellschaftlich relevanter Fragen auf:
Mit der digitalen Veranstaltungsreihe Dialog Nanotechnologie - Trends und Perspektiven wollen wir gemeinsam mit Industrie- und Behördenvertreter*innen über diese und weitere aktuelle und relevante Fragestellungen diskutieren, um daraus eine allgemeine und nachhaltige Strategie für die effektive und sichere Umsetzung von Nanotechnologien zu entwickeln. In je zweistündigen Workshops werden die jeweiligen Themen aus unterschiedlicher Sicht (Behörde - Industrie - Forschung) von Expert_innen vorgestellt und anschließend in einer gemeinsamen Dialogrunde diskutiert.
Die Veranstaltung findet unter der Schirmherrschaft des Nano in Germany e.V. statt und wird organisiert von den Mitgliedern Cluster Nanotechnologie, der Norddeutschen Initiative Nanotechnologie e.V. und dem Leibniz-Forschungsverbund Advanced Materials Safety.
Start der Veranstaltungs-Reihe war der 19. Mai zum Thema Nanotechnologie in Deutschland - Aktuelle Chancen und Herausforderungen der Nanotechnologie. Vorgestellt wurden sowohl neue Erkenntnisse zu den Themen Sicherheit und Arbeitsschutz als auch konkrete Erfolgsbeispiele aus der Industrie (u.a. in den Branchen Medizin, Automotive und Energiespeicherung). Im gemeinsamen Dialog wurden mit allen Teilnehmenden weitere Fragestellungen gesammelt und offen diskutiert.
Von REACH über Medizin bis hin zu Biozidprodukten – Wie hat sich die Regulation von Nanomaterialien in den letzten 10 Jahren entwickelt und was müssen Unternehmen beachten, um erfolgreich und verantwortungsvoll sichere Produkte mit Nanotechnologien für Kunden und Verbraucher anzubieten?
Nanotechnologische Entwicklungen haben den Markt in den letzten 10 Jahre revolutioniert und vielseitige neue Produkte hervorgebracht. Wie bei jeder neuen Technologie steht dabei die Sicherheit von Verbraucher_innen an erster Stelle, so dass die Zulassung entsprechender Produkte rechtliche Rahmenbedingungen und regulatorische Maßnahmen erfordert. Einheitliche Regeln für Nanomaterialien auf europäischer Ebene sollen hierbei für mehr Struktur sorgen, führen in der Praxis aber nicht selten zu Unklarheiten und demzufolge hohen Hürden bei der Produktentwicklung.
Um sowohl Sicherheit als auch technischen Fortschritt und wirtschaftliches Wachstum zu ermöglichen, ist ein Dialog zwischen der technischen Entwicklung und der gesetzgebenden Instanz maßgeblich entscheidend. Die Veranstaltung bietet Impulse zum aktuellen Stand und gesetzlichem Rahmen für die Zulassung von Nanomaterialien in der EU.
Nanotechnologische Produkte erobern zunehmend den Markt. Aspekte der Nanosicherheit sind daher von steigender Bedeutung für den Arbeitsalltag. Die Thematik hat eine hohe Relevanz für die betriebliche Arbeitsschutz-Praxis in zahlreichen Branchen, während gleichzeitig auf wissenschaftlicher und politischer Ebene Fragen zum Umgang mit Nanomaterialien diskutiert werden.
Die Veranstaltung bietet Impulse zum aktuellen Stand und gesetzlichem Rahmen für die betriebliche Arbeitsschutzpraxis beim Umgang mit Nanomaterialien. Die ExpertInnen freuen sich auf einen offenen Austausch mit dem Publikum.
Für Verbraucherakzeptanz und Einhaltung regulatorischer Auflagen müssen neue Produkte nicht nur innovative Lösungen bieten, sondern auch sicher und nachhaltig sein. Dabei ist es für die Innovatoren vorteilhaft, die Sicherheits- und Nachhaltigkeitsaspekte neuer Produkte von Beginn des Entwicklungsprozesses an zu berücksichtigen. Oft erfolgen Überlegungen erst zu spät, wenn schon viel Geld in die Entwicklung geflossen ist. Wichtig ist es auch, den gesamten Lebenszyklus der Produkte im Blick zu haben. Vor allem beim Recycling von Nanoprodukten stoßen wir auf große Herausforderungen.
Die Veranstaltungsreihe Dialog Nanotechnologie geht u.a. auf die Punkte Recycling, Nachhaltigkeit und Produktsicherheit ein und diskutiert mit den verschiedenen Expert*innen offen über die Potentiale für Forschung, Behörden und Industrie.
Die Nanotechnologie ermöglicht vielseitige neue Technologien und Produkte (bspw. transparente und flexible Displays) und ist seit Jahrzehnten fester Bestandteil in vielen Anwendungen. Dass bspw. CNTs auch in großem Maßstab in elektronischen Anwendungen eingesetzt werden können, liegt u.a. an der erfolgreichen Hochskalierung der entsprechenden Produktionsprozesse. So wurden diese Materialien erst durch die hohe Verfügbarkeit und den geringeren Preis auch für breite Anwendungen wirtschaftlich interessant.
Gleichzeitig ist „die“ Nanotechnologie aber sehr komplex und vielseitig, und im Forschungsumfeld (sowie in forschungsaktiven Unternehmen) werden stetig neue spannende und vielversprechende Nanomaterialien entwickelt. Für ein neu entwickeltes nanotechnologisches Material oder Produkt ist der Weg von der Produktion im Labormaßstab zum industriellen Maßstab jedoch mit vielen Herausforderungen und Risiken verbunden. So müssen ggf. bei der Hochskalierung der Produktion neue Geräte, Anlagen und Systeme entwickelt werden, um reproduzierbare Ergebnisse und eine gleichbleibende Qualität des Produkts bei einer hohen Wirtschaftlichkeit zu liefern. Außerdem ergeben sich komplexe Fragestellungen zum Arbeits- und Umweltschutz, zu Regularien und zur Patentlage.
Die Veranstaltung „Dialog Nanotechnologie – Upscaling“ geht zusammen mit verschiedenen Expert*innen aus Forschung, Behörden und Industrie auf allgemeine Herausforderungen, die bei der Hochskalierung der Produktion von Nanomaterialien und Nanotechnologien zu beachten sind und auch auf spezifische Fragen denen sich Unternehmen (vom Start-Up über das klassische KMU bis hin zu Großunternehmen) stellen müssen, ein.